Für alle, die es doch unbedingt nachmachen möchten - folgende Teile sollte man vom X6 / KF beibehalten:
- Getriebe (die X6-Antriebswellen passen nicht ins X9-Getriebe, außerdem macht das kürzer übersetzte X6-KF-Getriebe mehr Laune)
- Schwungscheibe (leichter als das vom KL)
- Kupplung (ggf. erneuern)
- ggf. Ventildeckel (wenn man einen Ford-Probe-Motor nimmt und die Ford-Pflaume nicht auf dem Ventildeckel haben möchte)
- Ansaugbrücke (die vom X9 passt nicht unter die X6-Motorhaube)
- Drosselklappe (die vom X9-KL ist von den Anschlüssen und Ausgängen quasi spiegelverkehrt und es bedarf einiger Anpassung, der Probe dagegen hat eine Doppel-Drosselklappe fest in die Ansaugbrücke integriert)
- komplettes Luftansaugrohr-Zeugs
- X6-KF-Luftmengenmesser (X9 hat einen Luftmassenmesser, der nicht zum X6-KF-Steuergerät kompatibel ist)
- originales Steuergerät (könnte sonst lustig werden, das X9-KL-Steuergerät in den X6 anzupassen)
Nachteile, die sich daraus ergeben:
- der KL läuft mit dem KF-Steuergerät und dadurch mit den KF-Kennlinien, folglich nicht 100%ig optimal für den KL passend, geht aber sonst einwandfrei
- die X6-KF-Drosselklappe hat einen um wenige Millimeter geringeren Durchmesser und erlaubt dadurch nur einen etwas geringeren Luftdurchsatz (= Leistung) bei Vollgas.
- der X6 wird durch das kurz übersetzte KF-Getriebe nicht wesentlich schneller in der Höchstgeschwindigkeit als mit dem KF, schiebt aber spürbar besser bis jenseits von 200 km/h
Fazit:
Den Umbau sollte wirklich nur der angehen, für den der X6 nicht das einzige Fortbewegungsmittel ist, der Zeit, ein bisschen Kleingeld und Mut (alternativ: Verzweiflung) ebenso zur Verfügung hat, wie eine komplett ausgestattete Werkstatt und einen richtig guten Schrauber.
Man bekommt dafür den Motor in den X6, der dort eigentlich schon immer hinein gehört hätte. Hätte es Mazda nur mal selbst von vornherein getan *seufz*
Mein Dank an dieser Stelle nochmal an Patrick (Webmasterxp), dass er das Ding hier trotz einiger Fehlschläge aufgrund höherer Gewalt so vehement durchgezogen hat und auch an Peter vom Xedos-Shop, der uns freundlicherweise seine Werkstatt und sein Werkzeug zur Verfügung gestellt und uns mit den nötigen Teilen versorgt hat.
Was die ersten 500 km zeigten:
- ein bisschen mehr Kraft untenrum, nett für die Stadt
- nennenswert mehr Kraft im mittleren Drehzahlbereich
- mächtig mehr Laune jenseits von 4500 U/min - da geht die Post ab
- an steilen Autobahn-Steigungen erübrigt sich endlich das Herunterschalten
- man glaubt es kaum: bei vernünftig gefahrenen Langstrecken bringt der halbe Liter Hubraum realistisch sogar einen etwas geringeren Verbrauch mit sich und das trotz der nicht optimal zum KL passenden KF-Kennfelder und der Gasanlage, die noch nicht mal an den größeren Motor angelernt wurde.
Hubraum ist eben doch durch nichts zu ersetzen, außer durch mehr Hubraum
Was noch übrig bleibt und folgt:
- die TÜV-Abnahme nebst Eintragung in die Fahrzeugpapiere.
Gruß,
Christian