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GIFT2 14.08.2011 22:12

Habe die letzten Tage mal Verwandtschaft besucht, was mit einer einfachen Fahrt von 500km verbunden war. Hinzu mit E10 und nach ca. 500km ein Verbrauch von 6,9 Litern auf 100. Auf der Rückfahrt dann den halb vollen Tank mit Super 95 voll gemacht und unter gleichen Bedingungen am Ziel wieder vollgetankt und Verbrauch mit einem 1:1 Gemisch von E10 und Super 95 (weiß nicht wieviel Allohol da drinne ist ?) nur noch exakt 6,5 Liter.
Als der Zeiger der Tankanzeige genau auf halb stand, hatte ich 480km gefahren. Durchschnittsgeschwindigkeit aber so bei 120-130 km/h und allein in der Kiste. Da darf man es nicht so eilig haben. ;)

Bei einem Preisunterschied von genau 3 Cent können die (was mich anbelangt) die E10 Brühe nun wieder auspumpen.
Ist klar was ich nur noch tanken werde, aber der X ist auch mit dem E10 seit Einführung gut zurecht gekommen.

LG, Gift

Zachi 15.08.2011 11:31

Eine sehr realistische und nachprüfbare Messung :?

wirthensohn 28.08.2011 11:25

Zum Thema mal wieder zwei Updates:

Zitat:

26.08.2011
ADAC: Opel Signum scheitert an E10

Der E10-Dauertest mit einem Opel Signum 2.2 endete nach nur 27.000 km abrupt. Das Fahrzeug musste wegen einer undichten Kraftstoffpumpe abgeschleppt werden. Der Opel Signum mit einem Benzin-Direkteinspritzer hat vom Hersteller keine E10-Freigabe.

Der Club wollte testen, welche Auswirkungen der Kraftstoff mit einem Ethanolgehalt von bis zu 10 Prozent in diesem Fall hat. Eine genaue Untersuchung der undichten Kraftstoffpumpe hätte ergeben, so Christian Buric vom ADAC, dass das Alugehäuse korrodiert sei. Die Pumpe war vor dem Start des Versuchs getauscht worden. Damit sei klar, dass der E10-Kraftstoff die Ursache sei, so Buric.

Unterdessen teilten Opel, Mercedes und Ford mit, dass eine einmalige Falschbetankung unkritisch ist. Es müsse nur so schnell wie möglich ethanolarmer Kraftstoff getankt werden. Alle anderen Hersteller stellen klar, dass eine Fehlbetankung mit E10 von dafür nicht freigegebenen Fahrzeugen schädlich ist.
(Quelle: http://heise.de/-1331918)

...und...

Zitat:

26.08.2011
BP will E10-Kosten auf Verbraucher abwälzen

In der Debatte um den umstrittenen Biosprit E10 hat der Mineralölriese BP Europa gedroht, die Autofahrer zur Kasse zu bitten. Hintergrund seien Strafen, die den Konzernen womöglich bevorstehen, falls sie ihre vorgeschriebenen Quoten an Biokraftstoffen nicht erreichen, erläuterte der Chef der Aral-Mutter BP Europa, Uwe Franke, den Zeitungen der Essener WAZ-Gruppe (Freitag). „Die Kosten für die Nichterfüllung der Quote dürften vermutlich für die Branche zwischen 300 bis 400 Millionen Euro liegen“, sagte Franke. Am Ende werde den Unternehmen nichts anderes übrig bleiben, als die Kosten an die Kunden weiterzugeben.

E10 hätte schon zu Jahresbeginn flächendeckend eingeführt werden sollen. Wegen mangelnder Akzeptanz durch die Autofahrer hatte die Mineralölwirtschaft die Umstellung der Tankstellennetze und Raffinerien jedoch auf halbem Wege gestoppt. Im Juni griff nur rund jeder siebte Tankstellenkunde nach dem umstrittenen Sprit mit erhöhtem Bioethanolanteil von zehn Prozent. Die größte deutsche Tankstellenkette Aral hatte angekündigt, mit der flächendeckenden Einführung des Biosprits im Westen und Norden Deutschlands zu beginnen. (dpa)
(Quelle: http://heise.de/-1331541)

Wobei die Drohung meiner Meinung nach albern ist. Ist doch logisch, dass der Autofahrer die Zeche für den Murks zahlen muss, den die Politik da veranstaltet hat. Wie immer.

Gruß,
Christian

Phoenix 28.08.2011 18:13

BP, somit auch Aral, und Shell sind eh die Preistreiber Nr. 1 auf dem Markt. Dort zu tanken ist m.E. mehr als nur dumm. Ok, bevor ich irgendwo liegenbleibe tanke ich auch mal Shell. Oft kriegt man als ADAC-Mitglied (wieso bin ich eigentlich noch bei dem Verein, als Fahrer eines alten Mazda brauch ich deren Pannenhilfe so gut wie nie) 2 Cent Rabatt.

Ist doch klar, dass diese Konsorten mal wieder ihren Gewinn optimieren wollen.

RJay 29.08.2011 18:42

Zitat:

Nun hat der Mineralölwirtschaftsverband auch noch zugegeben, dass die Händler schon seit Februar die Kosten für absehbare Strafgelder auf die Spritpreise aufschlagen. Die Strafgelder werden fällig, wenn die Konzerne die vorgeschriebenen E10-Quoten nicht erfüllen.
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0...783201,00.html

wirthensohn 18.08.2012 10:27

Zum Thema E10 gibt es mal wieder Neuigkeiten.

Kurz vor Ende des Sommerlochs fordert unser Entwicklungsminister Niebel (FDP) die Aussetzung der E10-Spritproduktion wegen bedrohlich abgenommener Getreidereserven und explodierten Getreidepreisen, die dazu führen, dass sich in den ärmsten Regionen der Welt die Bevölkerung inzwischen nicht mal mehr dieses Grundnahrungsmittel leisten kann und immer mehr Menschen wegen Hunger sterben - nur, damit Industrienationen vermeintlich etwas unabhängiger vom Erdöl werden.

Begeisterte Zustimmung kommt von Umweltverbänden, von Greenpeace und auch von kirchlichen Organisationen.

Siehe dazu:

Niebel will E10 abschaffen

Greenpeace fordert ein sofortiges E10-Verbot

Diskussion um E10 - Weg mit dem Biosprit

Schafft E10 ab!


Und obwohl wir in den ach so weit entwickelten Industrienationen (eigentlich inzwischen unbestreitbar) die Nahrung der ärmsten der Armen in unseren Autos verheizen und ganz offensichtlich dafür die für alle Menschen auf diesem Planeten überlebenswichtigen (Regen-) Waldgebiete zugunsten von Monokulturen zur Biospritgewinnung abgeholzt und abgefackelt werden, gibt es ernsthaft Wissenschaftler, die die Einführung von E20 fordern:

Forscher fordern E20 statt E10


Realistisch muss man allerdings ganz klar sehen, dass die Forderungen eher als Populismus verstanden werden können und E10 nicht abgeschafft werden wird. Einerseits ist E10 keine rein deutsche Dummheit, sondern eine Vorgabe der EU. Andererseits hat die Bundesregierung die Biosprit-Industrie erst über milliardenschwere Subventionen (mit Steuergeldern natürlich) aufgebaut und damit eine mächtige Lobby erschaffen, die wohl kaum zulassen wird, dass man ihr das lukrative Geschäft wieder kaputt macht...


Nebenbei noch was zur E10-Verträglichkeit des Xedos: meiner grüner X6 wurde in den vergangenen zwei Jahren und über 15.000 km ausschließlich mit E10 betankt und es hat ihm bislang offensichtlich nicht geschadet. Es sind keine Probleme oder Schäden zu erkennen.

Gruß,
Christian

wirthensohn 19.08.2012 20:36

Ein aktueller Kommentar auf focus.de bringt die Problematik kurz und knackig auf den Punkt:

Zitat:

Unbeliebter Biosprit
Sonntag, 19.08.2012, 19:59

Der angebliche Öko-Kraftstoff E10 ist zu recht unbeliebt.

Er ist technisch ineffizient, sozial ungerecht und ökologisch umstritten. Ineffizient, weil Bio-Kraftstoff weniger Energie enthält. Das kompensieren die E10-Fahrer mit dem Gaspedal, so dass unter dem Strich kaum Rohöl gespart wird. Ungerecht ist er, weil E10-Nutzer die Lebensmittelknappheit in den ärmsten Regionen der Welt verschärfen. In Deutschland verhungert zwar niemand, wenn die Preise für Brot etwas steigen, weil inzwischen 150 Millionen Tonnen Getreide pro Jahr zu Biosprit verarbeitet werden. Aber in Mali und Burkina Faso eben doch. Ökologisch umstritten ist das E10, weil die Ethanol-Produktion selbst schon viel Energie verbraucht. Außerdem werden dafür Wälder in Ackerflächen gewandelt, was genau die Klimagase freisetzt, die das Ethanol einsparen soll. E10 ist also ein weiteres Beispiel für gut gemeinte, aber schlecht gemachte Klimaschutz-Politik. Die Förderung von Techniken wie E10 oder Photovoltaik lässt sich politisch zwar besser verkaufen als Gesetze, die den Energieverbrauch eindämmen. Aber Letzteres hilft dem Klima am meisten. Pflanzen gehören jedenfalls nicht in den Tank. Autos sind keine Vegetarier.
Quelle: http://www.focus.de/panorama/diverse...id_802739.html

Gruß,
Christian

Littelsix 19.08.2012 20:54

Moin,

man darf aber die Lobbyisten der Autoindustrie nicht vergessen die dafür gesorgt haben das E10 kommt. Auch so werden die Auto "grüner" und man muss nicht auf weniger Verbrauch arbeiten.
Auch macht die EU nur den gleichen Schwachfug wie die USA. Oh Wunder!

Und wer jetzt kommt das nur ca. 6% des angebauten Mais für E10 verwendet werden hat recht. Die ca. 7000 Biogasanlagen in Deutschland wollen ja auch noch was haben.

Aber ob nur Sprit oder Strom - bezahlen muss alles mehr oder weniger (eher mehr) der, der Steuern zahlt.

LittelSix

Xedos9 30.08.2012 00:27

Hallo Christian,
hallo Jungs und Mädels,

in der Oldtimer Markt (ich glaube 5/2012) war das Ergebnis eines 1 jährigen Tests zwischen E10 / E5 / mit - ohne Additive, usw.. Man untersuchte Benzinschläuche, Einspritzdüsen, Vergaser, etc.. Teilweise hatte E5 mehr Zerstörungskraft als E10.

Auch in meinen X9 füllte ich in DE E10 ein. Dies war völlig problemlos aus meiner Sicht. Der Motor schnurrt nach wie vor ganz leise.

Unabhängig wie man dazu steht (Lebensmittel, Energieinhalt) sind die technischen Bedenken, meiner Ansicht nach, aus der Luft gegriffen.

VG, Klaus

QE.2 27.10.2013 18:56

Irgendwas Neues dazu?

Gruß QE.2


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