Ich selbst war sehr, sehr lange Jahre davon überzeugt, dass die Wandlerautomatik in den Xedos' ziemlich grottig und zu wenig robust ist und für mich niemals in Frage käme...
Nun, inzwischen hatte ich schon zwei Xedos 9 Facelift mit dieser Automatik und mein aktueller Xedos 6 hat sie ebenfalls. Natürlich darf man sich nicht hinreißen lassen, ihre Arbeitsqualität mit der einer stets überaus geschmeidig und butterweich arbeitenden Wandlerautomatik aus dem Hause Mercedes-Benz zu vergleichen. Das außen vor gelassen, macht sie aber schlicht einen ordentlichen Job und ist meiner Meinung nach eine Empfehlung für Jeden, der nicht zwingend selbst schalten will und sowohl die geringere Höchstgeschwindigkeit als auch den erhöhten Verbrauch in Kauf zu nehmen bereit ist.
Und seit ich als Alltagsauto den neuen Ford Fiesta mit seiner relativ modernen, lernfähigen Sechsstufen-Wandlerautomatik fahre, hat auch nie wieder Irgendwer von mir irgendein schlechtes Wort über die Xedos-Automatik gehört. Die Ford-Automatik ist nämlich im direkten Vergleich wirklich grausig. Da wird die Xedos-Automatik zum Träumchen....
Was die Haltbarkeit betrifft: da kommt es meiner Meinung nach ganz drauf an, wie der bzw. die Vorbesitzer mit dem Getriebe umgegangen sind.
Die beiden Vorbesitzer meines aktuellen Xedos 6 haben es beispielsweise geschafft, in gerade mal 50.000 km das erste Getriebe zu schrotten und dann ein wohl niemals richtig funktionierendes Getriebe einzubauen. Jetzt ist das dritte Getriebe drin, das ich aus einem verunfallten Xedos 6 hatte ausbauen lassen - und das vor dem Unfall ebenfalls bei nicht mal 100.000 km für gut 2.000 Euro schon komplett überholt wurde. Jetzt fährt der X6 ordentlich, zuvor war das aber eine Ruckelorgie, mit ruppigem Anfahren und einem Getriebe, das in heißem Zustand auch schon mal in Notlauf ging.
Ich denke, dass das Getriebe in den Xedos' konstruktiv schlicht nicht ausreichend gegen grobe Fehlbedienung geschützt ist und dann halt irgendwann mal Schaden nimmt, wenn es ständig vom Fahrer malträtiert wird.
Solche "Foltermethoden" für das Getriebe sehe ich leider sehr oft und von vielen Autobesitzern. Beispiele:
- häufiger Kickdown - Attacke, Vollgas...
- Rückwärtsfahren und dann von 'R' nach 'D' schalten, obwohl das Auto noch rollt
- Vorwärtsfahren und dann von 'D' nach 'R' schalten, obwohl das Auto noch rollt
- das Auto an einer Steigung oder am Gefälle nur mit dem Getriebe in 'P' abstellen, ohne die Handbremse anzuziehen
- beim nicht vollständig zum Stillstand gekommenen Auto in 'P' schalten
- vor jeder Ampel in 'P' schalten statt es einfach den kurzen Moment mit der Bremse festzuhalten
Mir scheint, dass man in Stuttgart diese anscheinend üblichen Bösartigkeiten seiner Kundschaft eingeplant und die Getriebe so ausgelegt hat, dass sie sowas längere Zeit ertragen können. Die Xedos-Getriebe möchten aber gerne vernünftig und mit Verstand behandelt werden, dann halten sie auch lange.
Ein weiteres Problem, das der Haltbarkeit abträglich ist, hat Mazda selbst zu verantworten. Mazda sagt, das Getriebe sei wartungsfrei und schreibt in den Wartungsplänen nur alle paar Jahre mal die Kontrolle des Getriebeölstands vor. Nicht aber einen Ölwechsel. Und das ist - allerdings nicht nur bei diesen Mazda-Getrieben - Unsinn. Auch hier in der Xedos-Community wirst Du an verschiedenen Stellen den eindringlichen Rat lesen, spätestens alle 100.000 km einen solchen Getriebeölwechsel durchführen zu lassen. Das rate ich ebenfalls unbedingt.
So ein Ölwechsel war auch bei meinem letzten Xedos 9 Facelift mit irgendwas knapp über 100.000 km echt hilfreich: es fühlte sich zwar eigentlich alles schon richtig an, aber jetzt nicht wirklich übermäßig geschmeidig. Manchmal schon etwas ruppiger als gewünscht. Und als es sich dann einmal mit einem nicht beschreibbaren Geräusch "verschaltet" hatte, hatte ich direkt einen Ölwechsel durchführen lassen, samt frischem Ölfilter natürlich. Und ab da war alles schön ruhig und geschmeidig und wunderbar.
Grüße
Christian