Zitat:
Zitat von wirthensohn
Eine Nachrüstlösung ist nie perfekt, wie es eine werksseitige Lösung sein *kann*. In der Regel sind aber selbst "werksseitige" Lösungen auch nur Nachrüstungen, die nach der Produktion des Fahrzeugs zusätzlich eingebaut werden.
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Aber nur darum geht es
mir!
Ich rede Autogas nicht schlecht. Sonder nur den Umstand, dass es 99% Umrüstungen sind. Und das ist für mich der Makel an der Sache.
Aus deiner Antwort entnehme ich, dass mich nicht verstanden hast.
Ich wollte darstellen, dass diese (für mich als Techniker und Hobby-Schrauber !!) plump ausgeführten Nachrüstungen für mich nicht in Frage kommen.
Aber selbst die optimalst ausgeführte Nachrüstung bleibt eine Nachrüstung, das will ich nicht bei so kritischen Sachen.
Warum? Ein Erklärungs-Versuch:
- es werden Löcher gebohrt wo vorher keine waren
- es werden Kabel und Leitungen verlegt wo keine waren und nicht nach dem "OEM-Style"
- es werden unnötige Sachen verbaut, weil nur ein "Insel-System" eingebaut wird (der OEM würde sonst Komponenten gemeinsam verwenden)
- Hergestellt i.d.R. in Europa nicht japanischer Herkunft (ich kaufe nicht umsonst ein Auto aus Japan!)
- unnötige Kosten für den Gebrauchtwagen-Käufer (ich kaufe nur Gebrauchtwagen, die dann ja ab Werk automatisch schon die Gasanlage drin hätten)
Und noch zu den einzelnen Punkten:
Zitat:
Zitat von wirthensohn
- Ich erwarte beim Autogas-Auto das gleiche Kofferraumvolumen wie beim reinen Benzin-Auto, aber bitte mit weiterhin gleich großen Benzintank. Das ist aber auch bei Nachrüstlösungen gängig, weil der Gastank in der Reserveradmulde bzw. unter dem Kofferraum verschwindet. Lediglich dieser zusätzliche Stauraum (falls kein Reserverad vorhanden ist) entfällt. Das kann ich aufgrund der erheblichen Vorteile gerne verschmerzen.
- Ich selbst habe selten mehr als 10 Liter Benzin im Benzintank (wozu auch?). Aber es ist schon gut, für den Fall der Fälle den kompletten Tank als Reserve zu haben - auch wenn ich das in den 19 Jahren noch nie genutzt habe.
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Da widersprichst dich aber selbst.
Welchen Sinn hat es den gleich großen Benzintank drin zu lassen wenn man den eh nicht nutzt?
Ich meine, dass statt z.b. einem 65L Benzintank einer mit ca. 30L verbaut wird und das restliche Volumen für einen Gastank nutzen.
Gastank in der Reserveradmulde kommt für mich nicht in Frage. Erstens zu klein und zweitens würde ein OEM das nicht so machen. Denn entweder haben alle Ausführungen eines Modells ein Reserverad an Bord oder nicht. Also wenn schon, dann keine Mulde dafür am Unterboden an der Stelle ein größerer Gastank.
Zitat:
Zitat von wirthensohn
- Zwei separate Tankstandanzeigen sind nicht wünschenswert, sondern Pflicht seitens des Gesetzgebers. Bei Nachrüstlösungen (auch wenn sie vom Autohersteller kommen) ist das meist eine LED-Anzeige direkt am Bedienteil mit dem Umschalter (Benzin-Autogas). Es gibt aber auch werksseitige Lösungen, bei denen entweder beide Tankinhalte im Kombiinstrument angezeigt werden oder aber immer der Tankinhalt des gerade genutzten Kraftstoffs angezeigt wird.
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Mir geht es nicht um das "ob" sonder um das "wie"!
Ich bin auch Ästhet und somit muss das optisch passen. Wenn ein OEM das machen würde, dann gäbe es im Tacho eine 2. Tanknadel für Gas.
Eine so plumpe LED-Anzeige geht gar nicht.
Zitat:
Zitat von wirthensohn
- Gas und Benzin *kann* man nicht über die gleichen Einspritzdüsen einspritzen. Das geht schon aufgrund der völlig unterschiedlichen Eigentschaften der Kraftstoffe nicht: wir haben einmal eine Flüssigkeit mit etwa 3 bar Druck und andererseits ein Gas. Das Gas benötigt ganz andere Ventile und injektoren als die Flüssigkeit.
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Ich gebe zu, ich habe mich nicht im Detail damit beschäftigt. Allerdings habe ich beruflich mit Ventilen zu tun, daher bin ich mir ziemlich sicher ein OEM würde eine Lösung finden um mit einem Satz Düsen auszukommen.
Solch eine Entwicklungsarbeit vermisse ich.
Zitat:
Zitat von wirthensohn
- Ein einzelnes Steuergerät statt separate wäre vielleicht möglich, aber nicht unbedingt vorteilhaft. Ja, in der Praxis werden die Gas-Injektoren über das separate Steuergerät angesteuert. Das ist aber kein Problem und moderne Gasanlagen sind selbstlernend und selbstadaptierend und steuern die Gasanlage so perfekt, wie es nur möglich ist - schon meine erste Gasanlage von 2005 war selbstlernend und hat sich sogar beim KL-Swap (vom 2.0 V6 auf den 2.5 V6) auf den größeren Motor stillschweigend perfekt selbst angepasst.
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Welchen Vorteil hat ein separates Steuergerät? Kostet nur mehr und unnötig kompliziert.
Das ist alles schön und gut. Aber woher siehst du, dass die Anlage "perfekt" läuft? Hast du z.b. die Lambdawerte beobachtet oder aufgezeichnet?
Es bleibt aber halt bei einem Universal-Steuergerät mit kaum bis keiner Berücksichtigung der Eigenheiten des tatsächlichen Motors.
Ich beschäftige mich schon lange mit dem Thema Software-Abstimmung von Original-Motorsteuergeräten, landläufig als "Chiptuning" bekannt.
Da wird mit viel Arbeit, Fleiß, Erfahrung und Vergleichswerten von gleichen(!) Motoren ein kleiner Teil der für den Motor spezifischen Original-Software angepasst.
Bei größeren Umbauten wird dann auf frei-programmierbare Steuergeräte umgebaut. Da braucht man noch viel mehr Erfahrung und es ist viel mehr Arbeitseinsatz notwendig, um das "sauber" abzustimmen. Und da fallen oft Feinheiten zum Opfer (schwer zu erklären).
Und da soll die Abstimmung auf einem Universal-Steuergerät einer Universal-Gasanlage optimalst laufen? Wo 90% der Kunden nur nach dem Preis fragt und es immer zu teuer ist. Sprich kaum ein Umrüster beschäftigt sich mit der individuellen Abstimmung länger als notwendig.
Zitat:
Zitat von wirthensohn
- das mit den Ventilen und Ventilsitzen ist ein oft überbewertetes Problem und wird nur dann überhaupt zum Problem, wenn es sich um einen Motor handelt, der keine gehärteten Ventilsitze hat und oft oder zu lange mit hoher Last betrieben wird. Dieses Problem haben insbesondere die Mazda-Benziner vor Zoom-Zoom nicht (serienmäßig gehärtete Ventilsitze, außer dem 1.5i 16V Z5). Und alle Autos, die ab Hersteller mit Autogas angeboten werden (einschließlich Mazda 6 GG) bekommen sowieso gehärtete Ventilsitze. Oder der Motor bekommt gehärtete Ventilsitze bei der Umrüstung.
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Du redest an meinem Punkt vorbei.
Mein Anspruch ist, der OEM muss den Motor so bauen dass er gleich gut mit Gas wie mit Benzin funktioniert. Egal ob da was geändert wird oder nicht.
Es gibt genügend Fälle, wo nach einigen km auf Gas der Kopf getauscht werden musste. Das komische ist halt, dass das beim gleichen Motor der nur mit Benzin läuft nicht passiert.
Also läuft beim Gasbetrieb was falsch. Auf das will ich hinaus. Mir egal was falsch ist, Fakt ist bei gewissen Motoren (ja klar nicht bei allen) laufen diese mit Gas nicht auf Dauer.
Das würde nicht passieren, wenn im Lastenheft der Entwicklung beim OEM Gasbetrieb stehen würde.
Dass es verschiedene Hersteller solcher Anlagen und unzählige Umrüster-Firmen gibt, macht das ganze erst zum Komplett-Chaos.
Weil man dadurch nicht mal aus den Erfahrungen was herauslesen kann wer oder was in der Kette das eigentliche Problem ist.
Wenn aber alles aus einer Hand käme, gäbe es das Problem gar nicht. Bin mir sicher, dann wären auch deutlich mehr Gas-Autos erfolgreich in Verwendung!
So weit.....