Der Effekt des Noppenschaums war schon hörbar. Noch deutlichere Auswirkungen hat der Noppenschaum, den ich großflächig hinter dem Handschuhfach verbaut habe; dort nämlich kommt der größte Teil des Lärms vom Motor in den Innenraum.
Ich kann im Nachhinein nicht behaupten, der Noppenschaum wäre wirkungslos.
Fakt ist, dass Studioräume mit eben diesem Noppenschaum gegen Außengeräusche, Nebengeräusch und reflektierten Schall, der bei Aufnahmen stören könnte, gedämmt werden und zwar durchaus erfolgreich und wirkungsvoll. Das kann in komplett mit 7 cm Noppenschaum gedämmten Räumen zu einer unerträglich beklemmenden Stille führen.
Ebenso setzt ein Kunde von mir, er ist Ingenieur, bei seinen Kunden die etwas besser flammhemmende und hitzefestere Variante dieses Noppenschaums ein, um Maschinenräume zu dämmen. Da geht es darum, dass der extreme Lärm von Dieselgeneratoren nicht nach außen dringt und der Lärm im Inneren nicht lebensbedrohlich stark wird. Auch sehr erfolgreich.
Fakt ist auch, dass es sehr wohl Autos gibt, die Noppenschaum ab Werk unter der Haube haben. Ein Peugeot Dreihundertirgendwas von einem Bekannten hat das.
Fakt ist ebenso, dass jede Form von Körperschalldämmung im Motor ziemlich albern und wirkungslos wäre, da man ja Luftschall beseitigen will. Es sei denn, man möchte den kompletten Motorblock mit Bitumenmatten dämmen
Die einzige Alternative zum Noppenschaumstoff zum Dämmen des Motorraums ist derzeit das schon erwähnte Basotect von BASF. Leider vielfach teurer, aber deutlich wirkungsvoller und maschinell in beliebige Formen pressbar. Es ist sehr offenporig und extrem leicht, aber höchst wirkungsvoll in der Schalldämmung. Die Dämmmatten unter Motorhauben moderner Autos sind allesamt aus maschinell geformtem Basotect. Zumeist allerdings nur wenige Millimeter dick.
Interessant wird es bei Basotect ab 3 cm Dicke, dann schluckt das Zeug enorm viel Schall, und zwar sehr breitbandig, während 3 cm Noppenschaum erst Schall ab ca. 2.500 kHz dämpft. Wobei genau das schon der gewünschte Effekt ist: hohe Frequenzen ("kreischen" = uncool) mag man nicht, tiefe Frequenzen ("dumpf" = sonor = sportlich) sind aber zumeist erwünscht. Ein Wissen, das sich Auspuffhersteller zunutze machen.
Glaub mir, ich habe mich damit beschäftigt. Zumal oben erwähnter Kunde, der Ingenieur, den ganzen Tag mit Filtern und Schalldämmungen zu tun hat. Da kann man viel Know-how abgreifen.
Gruß,
Christian