Irgendwo im MX6-Forum gibt einen Thread mit einer seitenlangen wissenschaftlichen Abhandlung über Staudruck, Rohrdurchmesser und das ganze Zeug und warum eine Auspuffanlage so dimensioniert ist, wie sie dimensioniert ist. Das ist eine Wissenschaft für sich.
Wer nun glaubt, mit einer Kat-Attrappe und dicken Auspuffrohren mehr Leistung zu erzielen und das ohne weitere Anpassungsmaßnahmen am Motor, der begibt sich auf recht direktem Weg zum Esoterik-Tuning. Gerade zu dicke Rohrdurchmesser und zu geringe Staudrücke können auch zu spürbarem Leistungsverlust, schlechterem Motorlauf bis hin zu komplett absterbendem Motor führen - weil dieser bei besonders dicken Rohrdurchmessern die Abgase tatsächlich gar nicht mehr hinten raus kriegt.
Wer mag, kann sich den Beitrag dort ja mal heraussuchen, sollte sich dafür allerdings mindestens einen Abend Zeit nehmen und schon mal was zum Knabbern bereit legen. Für technisch versierte Zeitgenossen ein spannender Lesestoff zum Staunen. Nach der Lektüre dieser Abhandlung lässt jeder, der nicht ganz auf den Kopf gefallen sind, seine Auspuffanlage komplett in Originalzustand!
Zu dem zuvor erwähnten Google-Fund: es sind immer die gleichen Kandidaten, die sich von solch unüberlegten Basteleien deutliche Mehrleistung versprechen - Mazda-Besitzer mit dem total untermotorisierten 323 1.5i 16V oder die Polo-Fahrer mit 45 PS, die sich davon mindestens 100 PS versprechen. Ja neee, is' klar
400-Zeller-Metallkats sollen wohl unkritisch sein. 100-Zeller sind meiner Kenntnis nach für den Rennsport gedacht. Und auch bei 200-Zellern würde ich mal vorsichtig nach einer Zulassung fragen. Denn ja, auch Katalysatoren bedürfen einer EU-weiten Zulassung.
Übrigens: auch ein 100-Zeller-Kat bringt ohne komplettes Tuning-Programm am gesamten Antrieb (Auspuffanlage, Fächerkrümmer, Nockenwellen, Kolben, Ansaugsystem, Motorsteuerung) nichts oder höchstens im Bereich von Messtoleranzen etwas.
Gruß,
Christian