Hallo,
ich möchte auch mal meine Erfahrungen und Meinung zum Thema "Motoröl" hier mitteilen.
Vorab: Hier haben einige ihre Erfahrungen mit 10W-40 Öl gemacht und sind auch überzeugt, dass nicht anderes in einen Xedos reingehört. Das ist auch gut so! Bleibt weiterhin dabei, wenn ihr gute Erfahrungen gemacht habt.
Ihr könnt euch das ruhig mal durchlesen – müsst aber nicht unbedingt irgendwelche Sachen, wie „Ich hab mal gehört…..“, schreiben. Oder auch Sprüche wie „Mazda Deutschland empfiehlt ausschließlich 10W-40 für den Xedos zu verwenden!“ oder „..ist besser für die Hydrostößel…..“ sind deutlich daneben und gehören längst in die Schublade „Märchengeschichten“. Zumindest meiner Meinung nach!
Der Bericht soll auch keine erneute Diskussion auslösen, da dieses Thema auch immer (neben den Fakten, die gerne über den Haufen geworfen werden) eine Glaubensache bleiben wird.
Aber für diejenigen, die etwas weniger Ahnung von Schmierstoffen haben, kann das vielleicht ganz interessant sein!?
Aber hier zu meinem Bericht:
Habe meinen Xedos 9 mit 2.0l Maschine vor einem Jahr mit 122.000km gekauft. Der Wagen ist vorher relativ viel gelaufen, und das auch regelmäßig – die 122.000km wurden zwischen 02/00 - ca. Sommer 2005 gefahren. Das Scheckheft war komplett und die Inspektionen immer bei derselben Werkstatt gemacht (bei der bin ich auch weiterhin- auch schon vorher mit meinem 323 F BG). Ölsorte vermutlich immer das „gute“ Dexelia 10W-40. Dann Stand der Wagen ein gutes ¾ Jahr auf dem Hof. Die Probefahrt erfolgte mit bereits warmen Motor- alles OK!
Mit dem Kauf ließ ich noch mal alles machen, was nötig war inkl. TÜV und Inspektion. Wegen der langen Standzeit ließ ich vor der Abholung eine Motorspülung durchführen (von Würth vom Autohaus). Öl: LiquiMoly Synthoil HighTech = Meguin Super Leichtlauf (vollsynth.) 5W-40 von mir. Ein sehr gutes Öl, welches MB 229.3 und BMW LL 98 Freigabe besitzt nach API SM und ACEA A3/B4. Zudem hat es einen extrem niedrigen Verdampfungsverlust von 7 Massen-% (ein nomales HC-Synthese oder Teilsynth. Öl hat 11-12 M%). Habe mich dafür entschieden, weil ich hier von erhöhtem Ölverbrauch gelesen habe. Und damit sollte das wenigstens besser ausfallen.
Tja, alles gut, bis auf das morgendliche Hydrostößelklappern von ca. 2-3Min. Danach war absolute Ruhe und der Motor lief bestens- Egal welche Außentemp./Öltemp. Die Erklärung kam aus einem anderen Forum (vom „Sterndocktor“ – einige kennen ihn vielleicht, weil er der einzige ist, der wirklich Ahnung hat): Hydros verdreckt…….usw. (wer möchte kann den direkte Link zur umfassenden Erläuterung bekommen.)
Was mich zudem stutzig machte war, dass das Öl sehr schnell sehr dreckig war. Das kannte ich so von meinen alten 323 F nicht. Da war mit etlichen Intervallen, mit ausschließlich vollsynth. Öl, das Öl am Ende des Intervalls noch immer gelblich bis leicht dunkelbraun, der Motor war blitzeblank und der Ölverbrauch null!!!
Deshalb die Vermutung, dass die Spülung vorher nicht alles rausbekommen hat, weil der Motor so versifft war oder das Öl hatte bei der Spülung nicht Betriebstemp. Egal- das aktuelle Öl musste da also noch einmal richtig arbeiten.
Bei 125.000km wurde die Prozedur außerplanmäßig mit Spülung und Ölwechsel noch einmal wiederholt. Leider klapperten die Hydros beim Start noch immer
Aber im Laufe des Intervalls besserte sich der Zustand. Klappern morgens nur noch ca. jeden 3-4 Kaltstart für höchstens 40Sek. Manchmal auch nur 1Sek (hängt auch von der Stellung der Nockenwelle ab, so dass einige, betroffene, verdreckte Hydros besonders leer laufen können).
Naja, nun habe ich gerade einen planmäßigen Ölwechsel nach 1Jahr seit Kauf bei 133.500km mit erneuter Motorspülung (LM MotorClean) + Mobil 1 machen lassen. Um den oberen Temp.-bereich (also, die 2.Zahl bei der Visko, die nach dem „W“, welche die Visko bei genau 100°C angibt) etwas anzudicken habe ich vom Mobil 1 3l 0W-40 und 1l 5W-50 gemischt. Nachgekippt wird dann nur noch mit 5W-50. Ich weiß- Spielerei. Wollte es aber mal ausprobieren.
Bis jetzt kann ich nur sagen, dass das Hydroklappern, wenn es dann überhaupt noch auftritt, nur max. 30Sek anhält. Zudem läuft subjektiv der Motor noch etwas weicher, als mit dem vollsynth. 5W-40 vorher.
Zusammenfassend kann man sagen, dass das 10W-40 (teilsynth.) + die Standzeit meinen Motor so langsam haben verdrecken lassen. Aber mit etwas Geduld und Spitzenöl bekommt man das wieder hin. Der Ölverbrauch lag bis jetzt bei ca. 0,1-0,2l/1000km. Spritverbrauch 8,6-10l(Winter mit kurzen Strecken)/100km. Autobahnfahrten habe ich bei dem Durchschnitt nicht berücksichtigt.
Allgemeines (was hier auch schon erwähnt worden ist, aber gerne ignoriert wird. Macht zumindestens den Eindruck):
Dynamische Viskosität:
Für die Einstufung in die „W“-Klassen nach der SAE- Tabelle ist jedoch nur die dynamische Visko bei Minusgraden u. der Grenzwert für die Pumpbarkeit ausschlaggebend.
Also wie leicht oder schwer sich der Motor beim winterlichen Kaltstart durchdrehen lässt u. bis zu welcher Temp. sich das Öl überhaupt durch den Motor pumpen lässt. Maßeinheit ist hier mPas.
Um ein 0W-XX zu sein, darf die dyn. Visko bei minus 35°C nicht mehr als 6.200 mPas betragen. Zusätzl. darf der Grenzwert für die Pumpbarkeit bei minus 40 nicht überschritten werden. Aber es kann auch deutlich darunter liegen!
Liegt es bei minus 35°C da drüber, hat bei minus 30°C aber nicht mehr als 6.600 mPas u. der Grenzwert für die Pumpbark. wird bei minus 35°C nicht überschritten, dann ist es ein 5W-XX. Alles andere in der „SAE-Tabelle“
Kinetische Viskosität:
Sie wird bei exakt 100°C bestimmt und hat die Einheit [mm²/s]. Bei Mehrbereichsölen wird diese Viskosität durch zweite Zahl ausgedrückt, z.B. xxW-40.
So liegt beispielsweise die dyn. Visko bei einem 40er –Öl im Bereich von 12,5 bis 16,3. Bei einem 30er Öl liegt der Bereich zwischen 9,3 und <12,5. usw
Also, 0W-40, 5W-40 und 10W-40 haben bei 100°C die gleiche Visko!!! Das eine kann etwas dünner und ein anderes etwas dicker sein. Lässt sich aber anhand der Datenblätter rauskriegen. Je kleiner die 1. Zahl ist, desto besser und leichter lässt sich das Öl beim Kaltstart pumpen (Entlastung des Anlassers und Batterie) und versorgt somit alle kritischen Stellen im Motor schneller.
Der Spruch „Ein 0W-40 ist viel zu dünn und bekommt den Hydros nicht!“ ist also völlig falsch! Zudem ist ein 0W Öl beim Kaltstart noch x-mal dicker als bei 100°C(aber wesentlich fließfähiger im Kalten als ein 10W).
Die Frage die sich stellt: Wie lange bleibt die 40er Visko erhalten? Scherung, Ausdünnung des Öls durch Sprit usw. setzen dem Öl zu und sorgen dafür, das es altert. Deshalb ist ein vollsynth. Grundöl immer gut (Grundöl hat z.B. die Visko 0W-30, 5W-40), da sie fast völlig ohne Viskositätsverbesserer auskommen und sehr lange die Visko beibehalten. Erst durch Zugabe dieser VI- Verbesserer wird aus dem mineralischem 10W-Grundöl ein 10W-40. Tja, und je länger das im Motor bearbeitet wird, desto dünner wird es mit der Zeit-> 10W-30 -> 10W-20! Bis dann letztendlich nur noch das Einbereichsöl übrig bleibt.
Da fahre ich doch lieber ein vollsynth. 0/5W-40/50 mit modernem Additivpaket, welches:
1.den Motor sauber hält
2.die Visko über die gesamte Zeit im Motor beibehält (auch länger als 15000km)
->3. den Motor lange fit hält (und auch die Hydros)!
Und wer jetzt sagt: „Warum soll ich ein teures Hochleistungsöl fahren, wenn mein Motor das nicht benötigt?“
Antwort: „Warum nicht?“ Zudem wer sagt, dass er das nicht benötigt!?
Ich habe für mein vollsynth. Meguin 5W-40 25€/5l bezahlt. Das gerade eingefüllte M1 0W-40 kostet 7€/l (bei ATU kostet es 18,99€) und das 5W-50 9€/l…….
mehr Worte gehen nicht.....geht aber gleich weiter!