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Sonstiges

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Alt 01.03.2011, 19:43   #1
wirthensohn
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E10: Mazda, die Ethanol-Beimischung und die EU-Umweltschutzlüge


CC-by-nc-nd astrablog
Wegen der allgemeinen Verunsicherung und der vielen Diskussionen über E10 versuche ich hier mal, ausführlich und so sachlich, wie es die Situation erlaubt, das ganze Thema zu beleuchten, damit jeder hier einen genauen Überblick bekommt, worum es bei der ganzen Hysterie eigentlich im Detail geht:


Sinn

Die europäische Union (EU) hat mit der Richtlinie 2009/30/EG[1] für alle EU-Mitgliedsstaaten die Einführung von Ottokraftstoff mit 10% Ethanol-Beimischung erlaubt.

Diese Richtlinie sieht vor, dass künftig Ottokraftstoff mit 10% Ethanol-Beimischung (sogenanntes E10) an Tankstellen angeboten werden können. Für Fahrzeuge, die diesen E10-Kraftstoff nicht vertragen, muss noch bis mindestens 2013 eine sogenannte Schutzsorte mit nur 5% Ethanol-Beimischung (E5) zusätzlich angeboten werden. Nach 2013 kann ggf. noch Super / Super Plus als E5 angeboten werden.

Hinter dieser Maßnahme steckt der Gedanke, sich durch die Beimischung von Ethanol aus nachwachsenden Rohstoffen unabhängiger von Rohöl-Importen zu machen und die weltweiten Erdöl-Reserven zu schonen. Außerdem wird bei der Verbrennung von Ethanol nur so viel CO2 in die Umwelt abgegeben, wie die Pflanzen, aus denen das Ethanol gewonnen wurde, zuvor für ihr Wachstum aufgenommen haben.


Unsinn

Auch wenn die EU es durchaus gut gemeint hat, ist die Sache doch nicht zu Ende gedacht. Denn leider hat sich in Brüssel niemand Gedanken gemacht, wo denn eigentlich das Ethanol in der benötigten Menge herkommen soll. Fachleute haben errechnet, dass zum Erreichen der EU-Ziele eine Anbaufläche von rund 70.000 km² nötig wäre[2][3] - die doppelte Fläche Belgiens oder immerhin 1/5 der Gesamtfläche Deutschlands.

Nicht nur vom ADAC wird E10 abgelehnt, auch bei der Partei Die Grünen, Umweltverbänden wie BUND und WWF, stößt die neue Regelung auf Kritik und Ablehnung. Grund dafür ist der mehr als zweifelhafte Nutzen für die Umwelt.

Zusätzlich konkurrieren die Anbauflächen für die nötigen Pflanzen mit denen, die für Nahrungsmittel erforderlich sind. Wenn immer mehr Anbauflächen für Treibstoffproduktion genutzt werden, stehen immer weniger Flächen für Nahrungsproduktion zur Verfügung, wird die Nahrungsversorgung gerade in Ländern der dritten Welt erschwert. Auch wird immer mehr des für das gesamte Weltklima lebenswichtigen Regenwaldes Monokulturen und Treibstoffproduktion geopfert. Solche Monokulturen und die Abholzung bzw. Brandrodung klimarelevanter Wälder und Flächen erzeugen massive CO2-Aufkommen und schädigen Umwelt und Klima nachhaltig[4].

Auch wird gerne vergessen, dass das zusätzliche Ethanol nicht nur bei der Bereitstellung der Anbauflächen, deren Bewirtschaftung, der Erzeugung des Ethanols aus den Pflanzen und nicht zuletzt durch Transporte der Rohstoffe und Endprodukte zusätzlichen CO2-Ausstoß produziert.


Potenzielle Gefahren

Laut ADAC kann E10 insbesondere bei hohem Druck und hohen Temperaturen korrosiv auf Aluminium wirken, was schon bei einmaliger Betankung mit E10 Motoren und Kraftstoffsysteme beschädigen kann[5]. Auch Dichtungen und Schläuche im Kraftstoffsystem sind gefährdet.

Der ADAC weist darauf hin, dass bereits eine einzige Betankung mit E10 zu ernsten, nachhaltigen Schäden führen kann. Hat man ein nicht für E10 geeignetes Fahrzeug irrtümlich mit E10-Kraftstoff betankt, soll man auf keinen Fall den Motor starten, sondern das Auto abschleppen und den Kraftstoff abpumpen lassen[12].

KFZ-Fachleute weisen auch darauf hin, dass Ethanol Kunststoffen die Weichmacher entziehen kann, wodurch diese brüchig und undicht werden. Dann könne es durchaus passieren, dass z.B. durch eine poröse Kraftstoffleitung Kraftstoff auf heiße Auspuffteile tropfen und sich entzünden könnten[6].


Offizielle Auskunft von Mazda

Mazda gibt ausschließlich die Modelle der Zoom-Zoom-Generation, also ab dem Mazda6 von 2002, für die Verwendung von E10-Kraftstoff frei[9].

Für alle Modelle vor der Zoom-Zoom-Generation gibt Mazda keine Freigabe und rät nachdrücklich davon ab, E10-Kraftstoff zu tanken, da dies das Kraftstoffsystem des Fahrzeugs beschädigen kann.


Energiehalt und Mehrverbrauch

Reines Ethanol (sozusagen "E100") enthält nur etwa 65% des Energiegehalts verglichen mit reinem Superbenzin. Hinzu kommt, dass die Verbrennungstemperatur bei Ethanol deutlich höher ist und die Zündeigenschaften schlechter sind als bei Benzin[7].

Dieser geringere Energiegehalt muss mit entsprechend höherem Verbrauch ausgeglichen werden. Bei E85 liegt der theoretische Mehrverbrauch bei 43%, in der Praxis wird von einem ca. 30% bis 40% höheren Verbrauch ausgegangen.

Bezogen auf E10 liegt der theoretische Mehrverbrauch aufgrund des entsprechend geringeren Energiegehalts theoretisch bei etwa 3% gegenüber dem bisherigen E5 bzw. 6% gegenüber reinem Superbenzin ohne Ethanolbeimischung.

AutoBild hat in Praxisversuchen mit einem modernen VW Golf 1.4 TSI festgestellt, dass der Mehrverbrauch bei E10 gegenüber E5 tatsächlich bei rund 5% liegt[8], während der ADAC von 1,5% bis 3% ausgeht[5].


Kosten

Mineralölkonzerne müssen das beizumischende Ethanol extern auf dem Markt zukaufen. Ein Aral-Sprecher wies darauf hin, dass Biokraftstoffe im Einkauf etwa doppelt so teuer seien wie fossile Brennstoffe[10]. Diese zusätzlichen Kosten geben die Konzerne selbstverständlich an die Kunden weiter.

Hinzu kommt, dass die Politik den Mineralölkonzernen eine jährlich steigende Mindestabsatzquote für Biokraftstoffe auferlegt hat[11], die diese erreichen müssen. In der Presse liest man in diesem Zusammenhang immer wieder den Begriff "Strafsteuern" im Falle von Nichteinhaltung der Quoten. Um die Kunden also zum Tanken von E10 zu motivieren, kostet die Schutzsorte Super E5 deutlich mehr als Super E10, teilweise genau so viel wie Super Plus.

Aufgrund des oben bereits beschriebenen Mehrverbrauchs kann es durchaus sein, dass Super Plus E5 unter Umständen sogar nicht mal teurer wäre als das neue Super E10. Hier anhand der Preise einer örtlichen Aral-Tankstelle vom 01.03.2011 und den von AutoBild ermittelten 5% Mehrverbrauch grob durchgerechnet (ohne Anspruch auf Vollständigkeit und Korrektheit):

Super E10, Tankstellenpreis: 1,549 Euro
Super E10, inkl. 5% Mehrverbrauch: 1,626 Euro
Super Plus E5, Tankstellenpreis: 1,629 Euro

Theoretische Ersparnis beim Tanken von Super E10: 0,003 Euro (0,3 Cent) je Liter. Wer also offiziell nicht E10 tanken darf, muss mit Super Plus E5 zumindest keine nennenswerten Mehrkosten befürchten. An vielen Tankstellen kostet Super Plus E5 jedoch "nur" 6 Cent mehr als Super E10, nicht 8 Cent, wie an der beispielhaften Aral-Tankstelle, wodurch sich mit Super Plus E5 im Extremfall sogar kostengünstiger fahren ließe.


Gegenargumente

Viele Autofahrer fragen sich, ob E10 wirklich so gefährlich und zerstörerisch ist, wie berichtet wird. Die Frage ist berechtigt, stellt E10 doch eigentlich nur eine geringfügig höhere Ethanol-Konzentration dar, als es bei dem als unbedenklich geltenden E5 der Fall ist.

Viele User in diversen Foren betankten ihre (älteren) Autos auch versuchsweise mit E50 oder gar E85, also mit erheblich höheren Ethanol-Anteilen im Kraftstoff - zuweilen auch über längere Zeiträume. Berichte über Defekte, undichte Schläuche oder zerstörte Dichtungen aufgrund der Biosprit-Verwendung finden sich im Netz jedoch bislang nicht.

In zahlreichen Internet-Foren kursiert ein angeblicher Beitrag eines MX-5-Besitzers aus einer MX-5-Community, der selbst Chemiker sei und seinen MX-5 mit purem E85 betankt[14]. Dieser Chemiker hält der allgemeinen Hysterie entgegen, dass Ethanol gegenüber Gummidichtungen und Benzinschläuchen weniger aggressiv und gefährlich sei, als Wasser. Er versucht darzulegen, dass Ethanol ein deutlich schwächeres Lösungsmittel sei, als Wasser und auch die Säurestärke von Wasser höher sei.

Die Originalquelle dieses im Netz sehr häufig zitierten Textes ist jedoch nicht aufzufinden.

Speziell im Fall von Mazda kommt eine weitere, interessante Sache hinzu:

Mazda verweigert beispielsweise explizit auf Nachfrage auch der letzten Generation des 121 die Freigabe für E10 und weist auf die Beschädigungsgefahr hin. Der letzte 121 war jedoch exakt baugleich mit dem Ford Fiesta (JAS/JBS) und wurde auch zusammen mit dem Fiesta am gleichen Band produziert. Ford jedoch erteilt dem Fiesta eine Freigabe für E10.

Ebenso verhält es sich mit dem Mazda Tribute, der eigentlich ein Ford Maverick ist. Auch für den Maverick gibt es eine Freigabe von Ford, nicht so von Mazda für den baugleichen Tribute.

Das Gleiche auch für die Mazda-Modelle auf der GE-Plattform: Mazda 626 GE, MX-6 GE6 und Xedos 6 haben keine Freigabe, Mazda warnt eindringlich und überdeutlich vor der Verwendung von E10-Kraftstoff, da dies das Kraftstoffsystem erheblich beschädigen könne. Man muss bei dieser Aussage zur Kenntnis nehmen, dass vom Motor keine Rede ist.

Auf eben dieser Mazda-GE-Plattform, ausgestattet mit Mazda-Technik und Mazda-Motoren basiert auch der Ford Probe. Dieser jedoch hat natürlich eine E10-Freigabe von Ford erhalten.


Reaktionen

Es zeigt sich nach Einführung des E10-Kraftstoffs, dass nicht etwa nur die Autofahrer, deren Autos von den Herstellern nicht für E10 freigegeben wurden, völlig verunsichert sind und nicht wissen, wie sie sich verhalten sollen und was mit ihrem Auto tatsächlich bei Verwendung von E10-Kraftstoff passieren kann, sondern auch Besitzer von Fahrzeugen, die explizit für E10 freigegeben wurden. Diese Autofahrer haben Bedenken, dass E10 auch ihr Fahrzeug beschädigen könne, wenn es schon für andere Fahrzeuge so enorm gefährlich sein soll.

Geschürt wird diese allgemeine Verunsicherung dadurch, dass Aufklärung seitens Politik und der Mineralölkonzernen gar nicht statt findet, die Autohersteller nicht wirklich umfassend und klar informieren und Medien, Automobilclubs und Umweltverbände eher zusätzlich zur Verunsicherung beitragen.

Die Verunsicherung führt unmittelbar nach der Einführung von E10-Kraftstoff zu einem Umschwenken der Tankstellenkunden zum teureren Super Plus (E5). Tankstellenbetreiber und Mineralölkonzerne kämpfen mit der stark gestiegenen Nachfrage nach Super Plus und der Verweigerung von Super E10, weil Tankkapazitäten und Raffinerien auf die Nachfrage nach dem bisherigen Nischenprodukt gar nicht ausgelegt sind[13].


Fazit

Die Gefährlichkeit von E10 für gängige Autos, auch ohne Freigabe durch den Hersteller, darf angezweifelt werden. Auch, ob die allgemeine Hysterie wirklich gerechtfertigt ist.

Man kann es natürlich ohne Langzeiterfahrungen nicht gesichert behaupten und auch keine Empfehlungen geben. Jedoch gibt es begründete Zweifel, ob die geringe Erhöhung der Beimischung aus einem ungefährlichen Kraftstoff wirklich einen gefährlichen, alles zerstörenden Kraftstoff macht.

Man weiß leider nicht, wie sich E10 langfristig in Kraftstoffsystemen unserer nicht für E10 freigegebenen Autos auswirkt. Ein paar Monate mit E10, E50 oder E85 oder ein paar zehntausend Kilometer taugen jedoch noch nicht für echte Klarheit. Gesichert sind nur Erkenntnisse über die tatsächliche Aggressivität und Zerstörungskraft von E10 dort, wo es unter hohem Druck auf Übergänge unterschiedlicher Materialien trifft, wie in Hochdruckeinspritzsystemen bei Benzindirekteinspritzern. Daher dürfen nahezu alle Fahrzeuge mit Bosch-Direkteinspritzungen kein E10 tanken.

Es bringt übrigens gar nichts, zu versuchen, mit irgendwelchen Additiven oder gar mit Zweitaktöl im E10-Sprit dem Problem beizukommen.


Christian Wirthensohn, Xedos-Community, 01.03.2011


Weiterführende Links
Quellennachweise

[1] Europäische Union, Richtlinie 2009/30/EG des Europäischen Parlaments und des Rates
[2] Grüne Hannover, Regions-Grüne zu E10 : Kein Spritverbrauch ist das "wahre" Bio
[3] SWR Fernsehen, Biosprit E10 : Sinnvoll oder Preistreiber?
[4] Zeit Online, Umweltschutz: Umweltverband bescheinigt Biosprit schlechte Klimabilanz
[5] ADAC, ADAC informiert zu Bio im Sprit - Ottokraftstoff mit 10 % Bioethanolanteil
[6] ZDF Frontal21, Wirrwarr bei E10-Sprit
[7] Martin Kaltschmitt,Hans Hartmann,Hermann Hofbauer; Energie aus Biomasse: Grundlagen, Techniken und Verfahren
[8] AutoBild, 17.02.2011, Verbrauchstest E10: VW Golf 1.4 TSI - So steigt der Verbrauch mit Bio-Benzin
[9] Mazda Motors (Deutschland) GmbH, E10 Kraftstoff
[10] Aral, Neue Kostenbelastung für den Autofahrer?
[11] Agentur für erneuerbare Energien e.V., Biokraftstoffe – Daten und Fakten 2009
[12] Auto-Motor-und-Sport, Nach Fehlbetankung nicht weiterfahren
[13] Handelsblatt, 01.03.2011, Problematischer Bio-Sprit: Autofahrer verweigern E10
[14] RPM-Crew Forum, Info zum Thema E10


Geändert von wirthensohn (07.03.2011 um 13:25 Uhr) Grund: Edit aufgrund neuer Erkenntnisse
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Alt 01.03.2011, 19:43   #2
wirthensohn
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Was noch?

Von einem Tankstellenbetreiber habe ich erfahren, dass noch längst nicht überall E10 drin ist, wo E10 drauf steht.

Es sind zwar schon viele Zapfsäulen, insbesondere an Tankstellen der großen Mineralölkonzerne, umgerüstet. Jedoch steht aktuell E10-Kraftstoff noch gar nicht zuverlässig und in den benötigten Mengen zur Verfügung. Es wird wohl noch bis Ende April dauern, bis wirklich aus allen E10-Zapfpistolen tatsächlich E10 fließt und nicht das bisherige E5.

Gruß,
Christian


Ergänzung, 02.03.2011

Jay, ein netter Admin des Probe-Bayern.de Forums hat mir noch folgende Information zukommen lassen, die den Ford Probe betrifft, also den Plattform- und Technik-"Bruder" unseres Xedos 6:

Zitat:
Zu den Anmerkungen bzgl. dem "Ford" Probe:
Der Probe 1 mit dem F2T und F2 Motor sowie der Probe 2 mit dem FS und dem KL-Motor haben eine E10 Freigabe in den USA. Steht so schon in den originalen Betriebshandbüchern (also dem aus den USofA und Kanada) drin.

In den USofA wird bereits seit den 80er Jahren vereinzelt E10 ausgeschenkt, seit 1989 sogar flächendeckend überall. Entsprechend sind eigentlich ALLE für den amerikanischen Markt gebauten Fahrzeuge E10-fest. Einzig für das richtig "starke" E85 achtet man in Amerika auf entsprechende Freigaben für das Fahrzeug, bereits Ende der 80er/Anfang der 90er konnte man hier "FlexFuel" bzw. "BiFuel"-Fahrzeuge bestellen, die dann (wahrscheinlich "nur"?) entsprechend geänderte Leitungen haben, die Köpfe sind meist die gleichen. Andere (US-)Fahrzeuge widerum sind schon ab Werk und ohne irgendwelchen "besonderen Teile" E85-tauglich, ergo natürlich auch für E10 zugelassen.

Aus Erfahrung und Selbstversuch eines Freundes ergänze ich mal noch:
Zitat:
Und um nochmal das Thema Ethanol vs Aluminium.

Desto reiner das Aluminium, desto größer die Gefahr der Oxidation. Das Alu was Mazda verwendet oxidiert nicht stark, was auf einzelne Legierungen schliessen lässt, die das verhindern. Probleme mit Oxidation von Aluteilen in Motoren in Zusammenhang mit E10 gibt es, daß betrifft ansich nur europäische Herrsteller, speziell französische und auch einen deutschen. Von sonstigen Problemen ist mir nichts bekannt, ausser viel bla bla. Das Problem ist, daß die Ansaubrücken bestimmter Motoren von Innen regelrecht aufblühen. und auch andere Komponenten sich von Innen zerlegen, daß trifft aber nur auf eine handvoll Motoren zu.

Bei Mazdamotoren kann ich das defenitiv ausschliessen. Ich habe selber lange genug Versuche gefahren bzw. kenne welche die das auch ausprobiert haben. Die von mir dafür benutzten Motoren bzw. die der mir bekannten weisen deswegen keine Schäden auf und auch von Innen keine Oxidationen. Ich fahre mit weit höheren Mischungen als E10 seit 2005. Die einzigste Problematik besteht irgendwann darin, daß das Gemisch zu mager ist, wenn man zu viel davon zwischenmischt. Und mir ist aufgefallen, daß jeder Motor unterschiedlich darauf reagiert und das sogar unter den gleichen Typen.
Desweiteren stärkere Angriffe auf Tankinnenleben, Spritpumpe und Schläuche gibt es nicht.
Bei meinem 3,0l V6 (Ford-Motor) Probe hab ich vor kurzen den Tank getauscht, da die Entlüftungsanschlüsse oben abgerostet sind (von aussen). Innen war alles blitzblank und auch Pumpe und Co waren tadellos. Mein 3,0l ist sehr häufig mit höheren Mischungen als E10 befüllt worden, da ich was das betrifft, sehr geizig bin. Der 3,0l ist dazu noch der der mit LPG läuft, heißt der Sprit ist da noch wesentlich länger drin, als normal, da die meiste Zeit nur Gas gefahren wird. Benzin bzw Ethanol brauche ich nur für die Warmlaufphase oder wenn ich mal richtig Gas geben will.

Ich gebe allerdings noch zu bedenken, daß die Motorelektronik schon einigermassen in Ordnung sein muß, da höhere Mischungen als E10 ansonsten zu lauftechnischen Problemen führen kann, wenn diese nicht sogar schon im normalen E5 Betrieb auffallen.
Fazit zum Probe:
Wenngleich Mazda Deutschland nein sagt und Ford Deutschland alle seine alten Autos freigegeben hat - letztlich für mich entscheidend ist die Aussage, dass ALLE für den amerikanischen Markt gebauten Fahrzeuge E10-fest sind.

Geändert von wirthensohn (02.03.2011 um 13:38 Uhr)
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Alt 01.03.2011, 19:58   #3
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Super Zusammenfassung.

Mir stellt sich nur noch die Frage, wann denn auch Österreich willig ist, diesen Blödsinn von Seiten der EU zu akzeptieren. Ich hoffe das lässt sich noch so weit aufschieben, bis es wirklich verwertbare Ergebnisse und Erkenntnisse bezüglich der Verwendung von E10 für unsere alten Mazdas gibt.

mfg, Wolfgang
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Alt 01.03.2011, 20:02   #4
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Österreich muss es nicht "akzeptieren". Österreich ist Teil der EU, bestimmt im EU-Parlament mit, wo es beschlossen wurde, folglich muss Österreich es auch in Form eines entsprechenden nationalen Gesetzes umsetzen. Das ist keine Frage das "ob", sondern des "wann". So funktioniert die EU...

Gruß,
Christian
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Alt 01.03.2011, 20:04   #5
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Ach so: ich konnte leider keine konkreten Informationen aus Frankreich in Erfahrung bringen, wo E10 schon seit Jahren flächendeckend an allen Tankstellen abgegeben wird. Aber auch in Frankreich fahren Mazda-Modelle rum, die laut Mazda nicht für E10 geeignet sind - aber mit irgendwas müssen Mazdas ja auch in Frankreich betankt werden

Gruß,
Christian
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Alt 01.03.2011, 20:04   #6
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Toller Beitrag, sehr informativ.
Das mit dem Ford Probe ist ja interessant, hat der andere Benzinleitungen?
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Alt 01.03.2011, 20:06   #7
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Zitat:
Zitat von Rossi Beitrag anzeigen
Das mit dem Ford Probe ist ja interessant, hat der andere Benzinleitungen?
Ich mag nicht wirklich glauben, dass beim Ford Probe Tank, Kraftstoffpumpe und Kraftstoffleitungen aus einem anderen Material bestehen, als beim 626, MX-6 oder Xedos 6...

Gruß,
Christian
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Alt 01.03.2011, 20:07   #8
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Was mir absolut nicht in Schädel geht ist dass der Probe 2 es tanken darf aber X6 und X9 nicht - WARUM ???
Ist doch der gleiche Motor somit müsste man im X9 2.5 die biosuppe auch tanken dürfen?

Oder was anderes wenn ich einfach den Motor vom Probe samt Benzinleitungen bis hinter zum Tank einbaue, darf ich es auch tanken oder wie sehe ich dass
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mfg Chris




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Alt 01.03.2011, 20:08   #9
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Zitat:
Zitat von wirthensohn Beitrag anzeigen
So funktioniert die EU...
DAS muss allerdings zum Glück gar nichts heißen, manche Dinge werden so in die Länge gezogen, dass vor Durchsetzen der neuen Regelungen schon wieder neue da sind, oder die alten (aufgrund der zweifellosen Einsicht, dass es absolut stupider und nichtsbringender Unsinn ist) längst wieder aufgehoben sind.

mfg, Wolfgang
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Alt 01.03.2011, 20:12   #10
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Zitat:
Zitat von DGFxedos6V6 Beitrag anzeigen
Ist doch der gleiche Motor somit müsste man im X9 2.5 die biosuppe auch tanken dürfen?
Nun ja, nochmal: Mazda behauptet nicht, dass der Motor für E10 ungeeignet sei. Mazda sagt lediglich, dass durch E10 das Kraftstoffsystem (!) beschädigt werden könne.

Oder im Original:

Zitat:
Mazda gibt für Ihr Fahrzeug keine Freigabe für die Verwendung von Super E-10, der das Kraftstoffsystem Ihres Mazda Xedos 6 schwer beschädigen kann. [...]
In Zukunft, wo Super-Kraftstoff nur noch mit 10%igem Bioethanol-Gehalt erhältlich sein wird, tanken Sie bitte nur Super-Plus E5. Dessen Bioethanol-Gehalt von 5% ist unbedenklich.
Darüber darf sich jetzt jeder selbst seine Gedanken machen

Gruß,
Christian
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