Soo... da ich schon oft darüber gestolpert bin das hier viele Community-Mitglieder suchen, ihre Scheinwerfer zu reinigen, zerlegen etc, habe ich mir mal die Mühe gemacht und eine bebilderte Anleitung für das Zerlegen der Schweinwerfer via Backofen zu machen.
Funktioniert wirklich sehr, sehr gut.
Ich bevorzuge diese Methode gegenüber der Heizluftföhn-Methode, da
1. die Erwärmung hier wesentlich homogener abläuft (und somit NICHT vereinzelte Stellen der SW-Halterung mehr erhitzt werden und ev. verziehen)
2. weniger Zeit in ansprucht nimmt
3. um vieles einfacher ist und
4. man keinen Heisluftföhn benötigt.
Habe beide Methoden schon ausprobiert.
Materialaufstellung:
1. Backofen (Backpapier ev)
2. Terson - Terostat 8597 HMCL (Windschutzscheibenkleber)
3. Terson - Terostat 8519 P (Glasprimer) - in jedem Autofachhandel erhältlich, Kostenpunkt zusammen ca. 35€
4. Kartuschenpresse
5. Messer, Meisel etc (beim Zerlegen hilfreich und zum entfernen des alten Dichmittels)
6. Topflappen
7. Microfasertuch und Küchenrolle
8. Fenster-/Glasreiniger
9. Einmal-/ oder Arbeitshandschue
10. Schraubzwingen
Schritt 1.
Scheinwerfer ausbauen und im Backrohr bei 140-150°C 14-15min bei Umluft "backen" lassen.
(keine Sorge um Plastik, Stecker oder Glas... es verformt sich nichts! vorausgesetzt man hält sich an Temp. und Zeit)
Schritt 2.
Scheinwerfer aus dem Backrohr nehmen
Topflappen verwenden, Verbrennungsgefahr
(und am besten Lüften, der Kleber hat einen sehr eigenartigen Geruch), hinlegen und mit einem Messer, etc einfach das Glas wegdrücken.
Das Glas sollte regelrecht Abfallen, ev das man noch leicht ziehen muss.
Schritt 3.
nachher Glas, Linse, Reflektoren etc, mit einem Fenster-/Glasreiniger reinigen und ev. noch mit einen Mikrofasertuch alles auf "hochglanz polieren"
Anm.: Große Problematik stellen beim Xedos 6/MX6/323F BA die Linsen dar, da sie nach der Zeit "trüben" - hier legt sich jede Menge Staub mit der Zeit an (wo der her kommt, keine Ahnung)
Danach, die Reste der alten Dichtmasse so gut wie möglich entfernen. am besten mit einem Messer, etc und nochmaligen erwärmen 140-150°C 5min, vorgeheizt (SW-Gehäuse)
vom Glas löst sich die Dichtmasse "problemlos" (etwas Kraft und Geduld ist schon nötig, da es sich um eine sehr zähe Masse handelt).
Schritt 4. (ab hier mit Einmal-/Werkstatthandschuhen arbeiten)
Nachdem putzen am Glasrand, wo die Dichtmasse vorhanden war, den Glasprimer auftragen (am Bild: schwarz)
in einem gutbelüfteten Raum
und einwirken lassen
Schritt 5.
den Windschutscheibenkleber in die Nut auftragen.
Vorteilhaft hat sich eine Stärke von 16-18mm (beim Tersostatkleber auf der "Düse" ersichtlich und durch die rote Kappe einstellbar) erwiesen.
Aber nicht mehr, da sonst zuviel Kleber im inneren des SW kommt
Glas einsetzten und mittels Schraubzwingen den SW fixieren und mittleren Druck ausüben
Vorsicht: bei zuviel Druck, Bruchgefahr vom SW-Glas
Über Nacht am besten bei Raumtemperatur trocknen lassen.
SW sollten jetzt 100% Dicht sein.
Überstände des Klebers können am nächsten Tag ohne weiters weggeschnitten werden.
SW wieder einbauen und sich über viel, viel, viiiiiiiiiiel besseres Licht freuen
Arbeitsaufwand: ca 2-3 std
Durchtrocknungszeit: ca. 8-10std
Schwierigkeitsgrad: leicht
Kostenpunkt: ca 35-50€ (je nach Ausrüstung, der heimischen "Werkstatt")
besondere Aufmerksamkeit auf:
Arbeit mit Glasprimer in gut belüfteten Räumen; Zwingen nicht zu fest anziehen (Glasbruchgefahr); Verbrennungsgefahr