Der Dieselpartikelfilter soll nicht (wirklich) dem Umweltschutz dienen. Das ist ein allgemeiner Irrglaube, wird aber gerne und beharrlich so propagiert. Der Partikelfilter soll Rußpartikel zurück halten. Rußpartikel sind Krebserregend. Hier geht es weniger um die Umwelt, eher um die Gesundheit der Menschen.
Aber selbst das ist nur die halbe Wahrheit:
Die kleinen Rußpartikel, die moderne direkteinspritzende Diesel (und übrigens auch moderne direkteinspritzende Benziner) produzieren, können sich in der Lunge ansammeln und dort Krebs erzeugen. Das wird mit Partikelfiltern verhindert. Was Partikelfilter nicht leisten können, ist das Zurückhalten von Fein- und Feinststäuben. Fein- und Feinststaub-Partikel sind aber so klein, dass sie sich erst gar nicht lange mit der Lunge herumschlagen, sondern direkt in die Blutbahn wandern und dann halt "überall" Krebs erregen können.
Es gibt zwei Arten von Partikelfiltern:
Die meist verwendete Variante nutzt eine Regenerationsphase, in der mittels zusätzlichem Schuss Diesel-Kraftstoff der angesammelte Ruß nachverbrannt wird. An dieser Stelle die Quizfrage an Physiker: wenn ich Ruß nochmal verbrenne, löst es sich dann einfach so in Nichts auf? Puff, und weg? Oder tut sich da so ein kleines, schwarzes Loch auf, das die Materie in sich hinein frisst und weg isses? Warum habe ich so meine Zweifel, dass das so einfach ist?
Bei LKW, Bussen und auch bei einigen PKW wird eine Variante verwendet, bei der Ruß über eine zusätzlich an Bord befindliche Harnstofflösung ("AdBlue") unschädlich gemacht wird.
Partikelfilter haben bei vielen Herstellern, darunter auch Mazda, anfangs massive Probleme bereitet. Ich hatte einen Partikelfilter (ohne AdBlue) in meiner E-Klasse, dort aber nie Probleme, auch nicht bei Kurzstrecken. Mercedes hat das - zumindest ab der E-Klasse des Modelljahrgangs 2005 mit den neueren V6-Dieseln - anscheinend optimal im Griff.
Manche Hersteller, so beispielsweise Mercedes, schaffen es, die Regeneration klammheimlich, ohne wirklich spürbaren Mehrverbrauch oder sonstige Nebenwirkungen und ohne besonderes Zutun des Fahrers durchzuführen. Bei älteren Mazda-Dieseln benötigt die Regeneration mindestens 10 Minuten lang eine Drehzahl über 2000 U/min (so heißt es meiner Kenntnis nach offiziell) - bei modernen Dieseln, die ihr maximales Drehmoment schon weit darunter aufgebaut haben und entsprechend elend lange Getriebeübersetzungen haben, bedeutet dass, das Regenerationsphasen praktisch nur auf längeren, zügig gefahrenen Autobahnfahrten möglich ist. Nicht ohne Grund findet man in vielen Foren massig Beschwerden über häufig aufleuchtende Motorkontrollleuchten...
Gruß,
Christian